1997 starteten damals fünf Familien mit einer Hand voll Kindern eine kleine, feine Schule am Niederhof. Wir hatten zehn eigene schulpflichtige Kinder und bald kamen interessierte Familien aus der Umgebung dazu.
Wir alle waren davor im reform-pädagogischen Bereich tätig als Eltern, Begleiter und Schulmitbegründer.
So gab es einen reichhaltigen Schatz an Erfahrung und viel Arbeit lag vor uns...
Ein Raum wurde renoviert und mit einer altersentsprechenden, liebevoll vorbereiteten Umgebung, ausgestattet. Der älteste Schüler (unser erster Sohn) war neun.
In unzähligen Treffen wurde...
… diskutiert, geplant und organisiert
… viele Gespräche mit Behörden, Inspektoren und Politikern geführt
… über Finanzierung und Anstellungen debattiert
… sich mit anderen Initiativen vernetzt und zusammengearbeitet
… Ideen und Visionen wurden geboren und manche wieder verworfen...
Es gab wertvolle Begegnungen, schmerzhafte Trennungen und viel Wachstumspotential für jeden von uns!
Ein jährliches Schulfest – gerne erinnere ich mich an unser erstes “Zirkusfest” mit Theateraufführung - diente dazu den Kontakt nach “Außen” aufzubauen und zu informieren.
Neun Jahre kamen regelmäßige Überprüfungen seitens der Schulbehörde. Immer wieder haben wir uns in Verhandlungen mit den Kontrollorganen dafür eingesetzt das nur die Schule überprüft wurde, nicht die Kinder! Prüfungen passten nicht in unser Konzept.
Und dann, endlich, erhielten wir das “permanente Öffentlichkeitsrecht” – ein Meilenstein!
Wichtige Begleiter auf unserem Weg waren unter anderem Rebeca und Mauricio Wild, die einige Jahre auf ihrer Tour durch Europa Seminare bei uns am Niederhof gehalten haben. Sie unterstützten uns indem sie ihre langjährige Erfahrung, diesen “anderen“ Weg zu gehen, mit uns teilten.
Nun besteht die Niederhofschule seit 25 Jahren!
Viele Menschen sind gekommen und wieder gegangen. Viele Freundschaften sind entstanden und geblieben. Die Räumlichkeiten haben sich vergrößert, die Schüleranzahl ist gestiegen.
Wir haben bisher rund 100 Kinder durch ihre Pflichtschulzeit begleitet und manche davon auch noch einige Zeit danach.
Unsere Grundausrichtung von damals -
den Kindern mit Respekt und bedingungsloser Annahme zu begegnen,
sie in ihrem selbstbestimmten Wachstum liebevoll zu begleiten
und dafür die vorbereitete Umgebung zu schaffen -
hat sich nicht verändert.
Für mich persönlich ist es ein großes Geschenk das Leben in dieser Qualität zu leben. Vieles ist integriert, manches darf ich noch lernen. Es ist einfach lebendig, herausfordernd, spannend und schön!
Angela (Schulmutter seit 25 Jahren, Begleiterin, Mitbegründerin)
Ein herzliches Dankeschön an all die Menschen die bisher bei diesem Projekt dabei waren und es noch sind, mitgewirkt und unterstützt haben und es immer noch tun!
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