Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt. Was Schiller einst dachte, bestätigt heute die Neurowissenschaft: Im Spiel entfalten Menschen ihre Potenziale, beim Spiel erfahren sie Lebendigkeit.
Wir leben in der näheren Umgebung der NiederhofSchule, sind mit unserem Betrieb hier seit Generationen mit Lilienfeld tief verwurzelt und haben zwei Kinder. Nach arbeitsreichen Jahren in Wien habe ich den Familienbetrieb übernommen und gemeinsam mit meinem Mann beschlossen, dass hier unsere Kinder groß werden dürfen. Besonders die arbeitsintensive Zeit in jungen Jahren und eine langjährige Erkrankung haben mich geprägt und mir bewusst gemacht wie wichtig es ist selbstbestimmt und achtsam zu leben.
Es gibt für uns wichtige Möglichkeiten, die wir unseren Kindern mitgeben möchten. Das sind das Aneignen von Kreativität, das Aneignen von Wissen und das Aneignen von Können. Alle drei Bereiche kann sich jedes Kind selbst erschließen. Als uns diese Punkte bewusst wurden, war uns klar, dass wir diese Grundpfeiler auch in der Schule unserer Kinder für eben diese brauchen. Wir waren auf der Suche nach Erwachsenen, die dies mittragen und unsere Kinder in dieser Entfaltung unterstützen können und wollen. Uns ist es wichtig, dass die Erwachsenen den Geist eines Kindes nicht formen. Ihre Aufgabe ist es dem Kind die Möglichkeit zu bieten seinen Geist eigenständig zu
entwickeln; sich seine Welt selbst zu erschließen, ganz besonders auch im Schulalltag, wo unsere Kinder viel Zeit verbringen.
Es ist für uns ganz wunderbar zu sehen und zu spüren welche Qualität dieser Umgang mit unseren Kindern hat.
Mein Sohn hat großes Interesse an Handwerklich-Praktischem wie selbstgebauten Flugzeugen, Angeln, Booten, etc. Diese sollen möglichst stabil und groß sein. Um so ein Bauwerk zu verwirklichen rechnet er gerne, beschäftigt sich mit Maßstäben und grafischen Darstellungen. Oft kommt er täglich mit neuen Basteleien nach Hause und der Glanz in seinen Augen spricht für uns Bände. Unsere Tochter hat im Herbst voller Freude ebenfalls in der NiederhofSchule begonnen. Sie hat Lesen gelernt und möchte bald ihr erstes Referat halten. Dieses soll von Pferden handeln und sie möchte es mit einer Freundin vortragen. Hierfür gab es schon ganz viele soziale Aspekte sowie inhaltliche Fakten zu beachten und erlernen. Das soziale Miteinander und die individuelle Förderung werden jeden Tag in dieser Schule gelebt. Sie kann so lernen sich ein Ziel zu setzen und die Zeit und Pausen selber einzuteilen. Sie lernt sich selber einzuschätzen, den Aufwand abzuwägen und wird dabei wertschätzend unterstützt.
Ich habe auch selbst schon viel feine Zeit in der Schule verbracht und mit den Kindern gebacken und von meinem Beruf erzählt. Das Backen war toll, weil die Kinder sehr viel Spaß damit hatten und ich nur für kurze Hilfestellungen benötigt wurde, wie zum Beispiel beim Abwiegen des Mehls. Es tut gut zu sehen wie die Kinder sich selber die Zeit einteilen, sich gegenseitig helfen und unterstützen und bewusst sehr achtsam miteinander umgehen. Die Weckerl wurden mit Kürbiskernöl schön grün gefärbt und mit all möglichen Körnern bestreut. Es roch gut im ganzen Gebäude und es schmeckte toll.
Mein Mann ist handwerklich begabt und bringt auf diese Art seine Energie in den Schulalltag ein. Der Schulrasen ist mit Liebe gemäht und ermöglicht auch den Schulschildkröten einen tieradäquaten Auslauf. Den Auslauf durften die Kinder selbstbestimmt gestalten und bauen.
Wie unsere beiden Kinder die Schule selber empfinden: Sohn (9 Jahre):
Gut ist die Werkstatt und dass ich immer raus kann. Ich kann so viel ausprobieren und mir die Zeit selber einteilen. Meist ist der Vormittag zu kurz. Tochter (7Jahre):
Ich male viel und hab schon was für Ostern gebastelt. Gestern habe ich eines von unseren Eiern mit in die Schule genommen für den Ausstellungstisch.
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